Wenn ich mich in meinem Badezimmer
umsehe, fühle ich mich wie in einem Barbiehaus. Alles ist in
Kunststoff verpackt, oder besteht daraus. Ein Blick in die Dusche
sagt da mehr als Tausend
Worte. Es ist nichtmal so, dass sich auf meinem Wannenrand so viel
mehr Duschkrempel stapeln würde als bei anderen. Und dennoch
tummeln sich da zwei Duschgels, Reinigungsmilch zum abschminken,
Rasierschaum, Schampoo, Haarspülung, Haarkur... Wer kennt es noch?
Dass ich mal ein Produkt finden würde, welches alles in einem ersetzen könnte, undzwar mit mehr
als zufriedenstellendem Resultat, hätte ich mir nicht träumen
lassen, aber hier ist das Wunderding:
Eine Seife. Eine echte, handgemachte, kaltgerührte Seife. Und ich liebe sie.
Sich den Körper mit einem Stück Seife
einzuschäumen war für mich von Anfang an kein Problem, auch als
Rasierschaum funktionierte sie auf Anhieb wunderbar, aber der Gedanke
mir damit die Haare zu waschen...?
Doch ich sage euch, es funktioniert und
meine Haare sahen nie besser aus.
Seifen bestehen aus Ölen, die in einem
langwierigen Prozess verseift werden. Dabei bleibt jedoch ein kleiner Rest Öl unberührt in der Seife zurück, der sich bei der Wäsche um
das Haar legt, was sie glänzen lässt und Feuchtigkeit spendet. Seit
mittlerweile einigen Monaten habe ich keine Haarkur oder Spülung in
der Hand gehalten und trotzdem sind meine Spitzen, die sonst eher zum
Trockenen tendieren und gerne mal abbrechen, weich und fühlen sich
gepflegt an. Meine Mitbewohnerin Caro hat auch schon Veränderungen
festgestellt. Die Spitzen von meinen Seifenhaaren „bündeln“ sich
nicht mehr, so wie früher, was sie schnell ungekämmt und strähnig
hat wirken lassen. Meine Kopfhaut fettet auch deutlich weniger nach,
sodass ich meine Haare nicht mehr jeden zweiten, sondern nur alle
drei Tage waschen muss.Das spart nicht nur Wasser, sondern auch Zeit.
Ich würde euch ja von der anderen Seite der
Medaille berichten, aber, obwohl ich von anderen auch schon
gegenteilige Meinungen gehört habe, hat sie sich mir noch nicht gezeigt. Selbst Caro und ihr Freund haben sich schon vom
Seifenfieber anstecken lassen und benutzen diese jetzt ab und zu, „um
dem Haar mal eine Kur zu gönnen.“
Also durfte all der Plunder von früher
weichen und mittlerweile liegt nur noch ein einziges Seifenstück in
unserer Dusche herum. Ok, das war gelogen. Ich besitze mindestens
genau so viele Seifen, wie ich früher Shampoos, Duschgelpackungen
und etliche andere Pflegeprodukte besaß. Eine für die Haare, eine für die Gesichtsreinigung, eine für den Körper,.. na, ihr wisst schon. Aber immerhin sind sie
plastikfrei. Das hat die Kunststoffdimensionen in unserem Bad schonmal um die Hälfte dezimiert. Und wäre man nicht so seifenvernarrt wie ich, könnte
man theoretisch auch mit einem einzigen Stück auskommen.
Küsschen,
Küsschen,
Esther
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen