Dienstag, 21. Juli 2015

Ein kleiner Seifenguide

Ab und zu muss ich mal meine Sucht befriedigen und weil Seife als Dauerbrenner mein Lieblingsthema ist, soll es in dem heutigen Blogpost eben darum gehen.
Seine Haare mit Seife zu waschen wirkt erstmal wie eine Wissenschaft für sich. Aber mit ein bisschen Übung und dem einen oder anderen Kniff bekommt das mit Sicherheit jeder hin. Ich habe einen kleinen Seifenguide mit Tipps zusammengestellt, die euch dabei helfen können.


Die Seife auswählen

Welche Seife die richtige für einen ist, kann man nur durch ausprobieren herausfinden. Einige Seifensieder bieten Probegrößen an. Ich habe mir damals für meine erste Wäsche ein Probierset von Villa Schaumberg bestellt. Man sollte Seifen aus unterschiedlichen Ölen/ Fetten und mit verschiedenen Überfettungsgraden ausprobieren, denn nicht zu jedem Haartyp passen dieselben Öle. Für mich machen besonders die ersten drei angegebenen Öle den Unterschied.
Die Überfettung zeigt an, wie hoch der Anteil an nicht verseiften Ölen in einer Seife ist. Ich habe recht trockenes Haar und benutze 6 bis 8% Überfettung. Für den Einstieg sind, denke ich, 4 - 6% am Risikoärmsten, wobei die Auswahl des richtigen Öls mehr Einfluss auf die Pflegewirkung hat als der Anteil an nicht verseiften Ölen.
Ich wechsel meine Seifen jedoch mit jeder Wäsche, da meine Haare überpflegt werden, wenn ich mehrmals hintereinander eine sehr feuchtigkeitsspendende Seife benutze.


Vor dem Waschen

Das ist zwar nicht der ausschlaggebende Punkt, aber am Besten funktioniert das Ganze, wenn man sich vor dem Haarewaschen die Haare gut durchbürstet. Das entfernt schonmal den gröbsten Schmutz und löst abgestorbene Schuppen von der Kopfhaut, die dann beim waschen mit ausgespült werden.
Man sollte sich außerdem vorher schon alles was man braucht zusammensammeln und so zurechtlegen, dass man es beim Waschen direkt greifen kann. Seife brennt irrsinnig in den Augen, also unter der Dusche besser nicht aufmachen.
Zum Haarewaschen braucht man dann:
  1. Eine Seife (versteht sich)
  2. Eine kleine Schüssel
  3. Ein großes Gefäß (Schüssel, Krug, Gießkanne, o.ä.)
  4. Apfelessig, Himbeeressig oder Zitronensäure 


Der Hauptteil

Jetzt kommt der Teil, vor dem sich schon alle fürchten. 
Vorweg ein Tipp, der nicht unbedingt offensichtlich, aber für mich extrem hilfreich war, ist, sich die Haare ausschließlich mit warmem Wasser zu waschen, nie mit kaltem. Durch die Wärme löst sich die Seife besser, ansonsten kann es passieren, dass man am Ende Rückstände in den Haaren behält.

Zu Beginn lege ich meine Seife in eine kleine Schale mit Wasser, in der ich sie für 2 - 3 Minuten aufweiche (dieser Schritt ist jedoch optional).
In der Zeit mache ich meine Haare nass. Pitschnass. Dann Kippe ich mir zusätzlich das Wasser aus dem Schälchen über den Kopf und fange an, mit der Seife direkt an der Kopfhaut herum zu schrubbeln. Erst aufrecht, dann überkopf. Zwischendrin lasse ich mir immer wieder Wasser über die Haare laufen, damit sie wieder richtig nass werden. Wenn man dann einen Schaumberg -wie aus einer Shampoowerbung- auf dem Kopf hat, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass man alles richtig gemacht hat. Wenn man sich nicht sicher ist, ob der Schaum ausreichend war, oder man alles erwischt hat, einfach ausspülen und nochmal einschäumen. Doppelt hält ja schließlich besser. Außerdem ist Seife deutlich weniger austrocknend als Shampoo, also alles halb so wild. 
Danach dann die Haare so gründlich wie möglich ausspülen. Anschließend haben sich meine Haare am Anfang immer recht filzig angefühlt, das Gefühl wurde aber nach dem Spülen mit der Rinse besser und als sie getrocknet waren dann komplett verschwunden. Nach ein paar Wochen Eingewöhnungszeit hatte ich das gar nicht mehr.


Die Kür 

Nach dem Ausspülen braucht ihr eine saure Rinse. Dazu füllt man ein großes Gefäß mit Wasser und gibt einen Schluck Essig dazu. Ich benutze Apfelessig, man kann aber auch Himbeeressig oder Zitrone nehmen, das habe ich jedoch noch nie ausprobiert. Der Apfelessig verhindert, dass die Seife mit dem Kalk aus dem Wasser reagiert und man am Ende einen weißen schmierigen Film in den Haaren hat. Da nun jeder unterschiedlich hartes Wasser hat, muss natürlich auch jeder selbst ausprobieren, wie viel Essig er dazu braucht. Standart sind so 2 - 3 Esslöffel auf einen Liter Wasser. Die Haare gut mit der Rinse durchspülen und fertig ist die Laube. Anschließend mit klarem Wasser nochmal nachzuspülen ist nicht nötig. Und keine Angst, der Essiggeruch verfliegt, sobald die Haare getrocknet sind.



Ich habe einen grauen Schleier in den Haaren. Und nu?
Das ist Kalkseife, die Rinse muss also stärker sein. Es gibt auch Seifen, in denen bereits Essig oder Zitronensäure enthalten ist. Bei sehr kalkigem Wasser, könnte das eventuell Abhilfe schaffen.

Meine Kopfhaut juckt, die Haare fühlen sich klebrig/ schmierig an oder liegen platt am Kopf?
So fühlt es sich bei mir an, wenn ich zu häufig hintereinander eine stark pflegende Seife benutze, die Seife nicht richtig ausgespült habe, oder nicht die richtigen Öle/ Fette für mich enthalten sind. Bei der nächsten Wäsche einfach eine andere, weniger überfettete nehmen und extra gründlich auswaschen.

Meine Kopfhaut juckt und ich habe trockene Schuppen?
Eventuell eine Seife mit anderen Inhaltsstoffen und höherer Überfettung ausprobieren. Vielleicht war auch die Rinse zu stark.

Na gut, ich gebe zu, der Seifenguide ist jetzt doch nicht so klein geworden wie ich dachte. Ich hoffe, er war trotzdem dem einen oder anderen eine Hilfe und wünsche euch viel Glück beim Waschen!

♥ 
Esther






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