Donnerstag, 9. Juli 2015

Plastik, Adé!

Ich würde sagen, in meiner Kindheit hatte ich zwei große Ängste. 
Die eine war Spinnen und die andere war der Gedanke, ein Meteorit würde auf die Erde aufprallen, Unmengen von Staub aufwirbeln, der sich in der Erdathmosphäre sammelt und das Sonnenlicht abfängt, sodass alle Pflanzen, Tiere und Menschen sterben müssen, wie die Dinosaurier. Die Sache ist, dass ich immer glaubte, der Meteorit wäre noch abzulenken, die Menschen nähmen die Gefahr nur nicht ernst genug und reagierten zu spät darauf.
Die Angst vor den Spinnen ist geblieben, die Besorgnis um unseren Planeten und mein fehlendes Vertrauen in menschliches Handeln ebenfalls. Allerdings hat sich etwas verändert. Meine Angst ist heute realer geworden und meiner Meinung nach ziemlich berechtigt. Wir Menschen machen unseren eigenen Lebensraum kaputt, vergiften uns und unsere Umwelt und das in einem Affenzahn und alles nur, weil zu wenige bereit sind, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und etwas an ihrem Lebensstil zu verändern, oder weil sie nicht wissen, wie sie einen Wandel gestalten sollen. So will ich aber nicht sein!

Vor einigen Wochen habe ich dann diesen Fernsehbeitrag gesehen und es traf mich wie der Schlag mit dem Hammer. 

An Plastikverpackungen habe ich nie gedacht! Die waren für mich einfach normal und anscheinend zu offensichtlich. Es gab keinen Grund irgendetwas zu hinterfragen.
Der Wahnsinn fängt bei Alltäglichkeiten an. Milchpackungen, Mais aus der Dose, Käse, Süßigkeiten, Shampoo, Duschgel. Alles in Plastik eingeschweißt und verpackt. Selbst meine Kleidung besteht aus Plastik.

Mir war zwar schon immer bewusst, dass Kunststoff in Zeitlupe verrottet und die Meere verschmutzt werden, aber die Auswirkungen auf meinen eigenen Organismus von Giftstoffen, die sich aus dem Plastik lösen, waren mir nicht bewusst.
Der Schock darüber zog bei mir eine Konsumwelle von Dokumentationen über die Verschmutzung der Meere nach sich, über Fische und Vögel, die Plastikteilchen verschlucken und dann mit vollen Bäuchen verhungern.
Forscher beobachten ein Verweiblichen der Meerestiere und wir wundern uns, wenn Mädchen mit 11 Jahren ihre Periode bekommen und junge Männer zeugungsunfähig sind, auf Grund allzu schlechter Spermaqualität?
Besonders als junge Frau denke ich dabei an zukünftige eigene Kinder. Wenn man Giftstoffe über die Nahrung aufnimmt, werden diese mit dem Körperfett gespeichert. Über die Jahre wird damit schön viel Blödsinn in meinem Körper gelagert, den ich dann über die Muttermilch an mein eigenes Kind weitergebe. Als erste Nahrung die direkte Chemiekeule, na vielen Dank auch. Da muss sich etwas ändern, beziehungsweise, ich muss etwas ändern!

Was mich an der Fernsehsendung gestört hat, ist, dass es als ein Ding der Unmöglichkeit dargestellt wurde, Plastik im Alltag zu vermeiden. Das lag nicht an der Familie, die meiner Meinung nach mit einer angenehmen Gelassenheit an die Sache herangegangen ist, sondern an dem Beitrag selbst. Denn Berichte wie dieser Erwecken den Eindruck, ein umweltfreundliches Leben, nähme eine Menge Zeit in Anspruch, ist mit einem hohen Aufwand verbunden und teuer. Aber aller Anfang ist schwer und ich werde beweisen, dass es nicht unmöglich ist.
Ich möchte den Versuch wagen und allen Plastiktrödel, der sich Tag für Tag so in meine Wohnung schleicht, auf ein absolutes Minimum reduzieren und das am besten auch noch auf eine unaufwendige und geldbeutelschonenende Weise.

Ich sehe dieses Experiment als Chance zur Selbstreflexion. Auf was kann ich verzichten, auf was nicht? Wo bin ich bereit Kompromisse einzugehen?
Ich freue mich darauf, mich dieser Herausforderung zu stellen und lade alle anderen herzlichst dazu ein, mir auf diesem Weg Gesellschaft zu leisten!

Liebste Grüße,
Esther


4 Kommentare:

  1. Über EINAB bin ich gerade auf Dein Blog gestoßen - wie spannend! Ich schrieb erst vor wenigen Tagen zu einem Kommentar bzgl. Plastiktüten in meinem Blog, daß mir aufgefallen ist, daß viele Kunden im Laden genau auf diese TV-Dokus Bezug nehmen, wenn sie die angebotene Plastiktüte ablehnen, und daß die offenbar wirklich sogar auf längere Zeit (die über das viele Plastik im Meer lief ja nun schon vor einigen Monaten) nachwirken. Tolle Sache - und nun Du hier, die ja noch mehr tun will als nur auf Tüten zu verzichten. Und die schon begonnen hat.
    Schön :-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, ich war selbst ganz erschrocken, was das bei mir ausgelöst hat, aber es ist immer wieder schön zu hören, dass ich nicht die Einzige bin, die solche Beiträge bewegt. Da besteht also noch Hoffnung ;)
      Viele liebe Grüße!

      Löschen
  2. Sehr cool! Willkommen im Club!
    Ich wünsch dir viel Erfolg bei deinem Weg - und du hast Recht: Es ist machbar! Nicht zu hundert Prozent, aber du wirst sehr schnell sehr große Verbesserungen feststellen können. Viel Erfolg dabei!
    LG Zora

    AntwortenLöschen
  3. Es hat sich jetzt schon einiges getan und es motiviert unheimlich, nach so kurzer Zeit schon Erfolge zu sehen. Vielen Dank und liebe Grüße!

    AntwortenLöschen